Es ist ein Szenario, das die Kanderner Feuerwehr schon länger befürchtet hatte: Am Donnerstag, den 01.04.21 gab es einen größeren Wald- und Flurbrand auf unwegsamem Gelände im Bereich Mohrensattel nahe der durch Brandstiftung zerstörten Langenebene-Hütte zwischen Kandern und Sitzenkirch. Eine Anwohnerin schlug gegen 14.12 Uhr Alarm. Viele hatten die riesige Rauchsäule von Kandern aus gesehen.
Eine Woche zuvor hatte es fast an derselben Stelle schon einen Brand eines Holzstosses gegeben. Vor Ort gab es deshalb Spekulationen über vorsätzliche Brandstiftung. Ersten Ermittlungen zufolge gab es mehrere Brandstellen auf einer Fläche von mehreren Hektaren, wie die Polizei mitteilt. Die Schadenshöhe ist noch unbekannt
Auch diesmal wurde zunächst nur Kleinalarm ausgelöst, wie Kommandant Günter Lenke an einem der Einsatzorte unterhalb der Brandstelle im Wald berichtete. Doch bald schon mussten mehrfach Einsatzkräfte nachgefordert werden, zunächst aus den Abteilungen Wollbach, Holzen und Sitzenkirch sowie aus Malsburg-Marzell. Schließlich kamen noch Tanklöschfahrzeuge aus Müllheim und Lörrach hinzu. Ein Übergreifen des Feuers auf die Bäume konnte größtenteils verhindert werden.
Die Feuerwehrkollegen aus Maulburg wurden als die Spezialisten im Landkreis für Waldbrandbekämpfung angefordert. Derweil kreiste eine Drohne des THW Breisach über dem betroffenen Waldstück und lieferte mehr oder weniger aussagekräftige Bilder an die Einsatzleitung. Auch Kreisbrandmeister Christoph Glaisner und Bürgermeisterin Simone Penner waren vor Ort.
Ein Sammelpunkt der Feuerwehr war gegenüber der Farbenfabrik WDS an der Hauptstraße in Richtung Malsburg-Marzell. Von dort aus fuhren die schweren Löschfahrzeuge auf einem engen und kurvigen Waldweg zum Einsatzort. Eine holprige Fahrt ohne Wendemöglichkeiten, so dass im rotierenden Verfahren gearbeitet wurde. Die Tanklöschfahrzeuge legten die Schläuche den Hang hinauf zu den Brandherden und fuhren auf der anderen Seite den Berg wieder hinunter, um den Tank in Kandern wieder aufzufüllen, so dass die nächste Rundfahrt beginnen konnte.
Das Löschen kleinerer Brandherde dauerte bis in die Abendstunden an. Fast 100 Einsatzkräfte waren beteiligt. 60 000 Liter Wasser wurden am Ende benötigt, um den Flurbrand in den Griff zu bekommen. Der Einsatz war erst um 21:15 beendet, die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und belegten Brötchen wurde über die gesamte Einsatzdauer über das Küchenteam des Feuerwehrfördervereins organisiert Am Karfreitag gab es eine Brandnachschau bei der die Wärmebildkamera wiederum sehr hilfreich war und einige Brandnester zu löschen waren.
Eingesetzt waren:
Feuerwehr Kandern mit 60 Einsatzkräften und den Fahrzeugen: 2 x HLF 20, 2 x MLF, 1 x LF8, 2 x GW-T, 2 x MTW und 1 x ELW 1
Führungsgruppe aus Mitgliedern der Feuerwehren Kandern, Malsburg-Marzell und Bad Bellingen
Feuerwehr Maulburg: 14 Einsatzkräfte mit MTW und GW-T beladen mit Waldbrandausrüstung
Feuerwehr Lörrach: 5 Einsatzkräfte mit TLF 24/50 und 1 x MTW mit Drohne
Feuerwehr Müllheim: 1 x TLF 24/50 mit 3 Einsatzkräften
Feuerwehr Malsburg Marzell: 15 Angehörige mit MLF und LF 8/6
THW Breisach: MTW mit Drohne (Wärmebildkamera)
Bilder:
Feuerwehr Kandern, Müllheim, Frau Günzschel
Bericht:
Lenke, Günzschel