Die Feuerwehr Kandern hatte eine Arbeitsgruppe aufgestellt welche sich Überlegungen machte, wie man neue aktive Mitglieder für die Feuerwehr Kandern Abt. Stadt gewinnen könnte. Geworben wurde auch schon in den sozialen Medien. Jetzt wurde eine Mitgliederkampagne gestartet. Seit Anfang September wurden so an über 600 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 30 bis 45 Jahren aus Kandern persönliche Anschreiben mit einer Einladung zu einem Schnupperabend versandt. Feuerwehrkommandant Matthias Meisinger betonte in einem Gespräch, dass die bisherigen Werbeaktionen-beispielweise am Städtlifest kaum den Erfolg erzielten, den man sich im Vorfeld erhofft hatte. Die dort angesprochenen Personen finden unsere Arbeit toll. Aber selbst ehrenamtlich und zeitintensiv tätig zu werden, will in der Praxis kaum jemand. Meisinger betonte: „Wir wünschen uns Angehörige junger Familie, die in Kandern sesshaft sind oder gerade sesshaft werden. Die anspruchsvolle Ausbildung wird auch noch ein bis zwei Jahre dauern, deshalb dachten wir an eine Altersbegrenzung bis 45 Jahre“. Spiegelung der Altersstruktur auch bei der Feuerwehr. Die Gesamtfeuerwehr Kandern mit der Abteilung Stadt- den Abteilungen: Feuerbach, Holzen, Riedlingen, Sitzenkirch, Tannenkirch und Wollbach umfasst derzeit rund 200 Personen und stieg im Vorjahr nochmals leicht an. In der Abt. Stadt sind 54 Mitglieder aktiv. Darunter befinden sich acht Kameraden, die Doppelmitgliedschaften mit anderen Feuerwehren unterhalten. Meisinger betonte: Natürlich spiegelt sich die Altersstruktur der Gesellschaft auch bei unseren Aktiven, insbesondere dürfen Kameraden ab dem 65. Lebensjahr nicht mehr in der Aktivmannschaft mitarbeiten. Auch spüre man das Problem mit der Generation Baby-Boomer“. Einige Kameraden werden so zeitnah aus Altersgründen ausscheiden. Verstärkt wird das Problem noch durch die kontinuierlich steigenden Einsatzzahlen. In Kandern und Feuerbach gibt es zwar zwei gut besuchte Jugendabteilungen mit derzeit 50 Kindern und Jugendlichen im Alter von neun und 17 Jahren. Meisinger ist sehr froh über die gute Nachfrage und Jugendarbeit in den Jugendgruppen, und sagte: „In der Abteilung Kandern stammt der Feuerwehrnachwuchs fast zu 90 Prozent aus der Übernahme von der Jugendfeuerwehr“. Quereinsteiger seien in der Stadt jedoch die Ausnahme. Trotz der guten Nachfrage beim Nachwuchs wollte man sich nunmehr zeitig Gedanken über weiteren Zuwachs machen. Es sei durchaus nicht verlässlich, dass junge Leute aus der Jugendabteilung auch weiterhin als Erwachsene ihren Dienst verrichten. Viele Jugendliche entscheiden sich aus vielfältigen Gründen, den Dienst nicht weiterzuführen“. Zwei Info-Abende zum Reinschnuppern. Die angeschriebenen Personen aus Kandern wurden nunmehr wahlweise zu zwei Info-Abenden am Donnerstag, den 2. Oktober und Donnerstag, den 30. Oktober, jeweils von 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr in die Feuerwache nach Kandern eingeladen. Meisinger möchte den Interessenten die Tätigkeiten der Feuerwehr Kandern näher vorstellen. Es sollen alle Einsatzfahrzeuge besichtigt werden, es gibt Einblick in die Ausrüstung und die Einsatzmittel. Auch darf Einsatzkleidung mit Helm, Jacke und Stiefeln anprobiert werden, Gerätschaften dürfen näher angefasst und inspiziert werden. Praktische Übungen wie das Üben mit einem Wasserstrahl und weitere Mitmachaktionen sind vorbereitet. Unter Anleitung gibt es kleine Löschübungen mit Feuerlöschern, auch Rettungstechniken werden vermittelt. Es gibt Einblick in die Einsatzstruktur. Erklärt wird, wie beim Einsatz vorgegangen wird und wie sich der Aktive in Gefahrensituationen verhalten soll. Tipps für die eigene Sicherheit werden vermittelt. Auch wird es Gelegenheit geben, sich mit den Aktivmitgliedern aus Kandern auszutauschen, einige werden in der Fragerunde zur Verfügung stehen. Sollte sich eine Person bereit erklären, im Ehrenamt mitzuarbeiten, erhält diese zunächst Einsatzkleidung und wird bei Übungen mitwirken. Nach einem Probejahr ist der Lehrgang zur Feuerwehrgrundausbildung mit 72 Unterrichtseinheiten vorgesehen. Dieser wird nach Sachlage in Kandern stattfinden. „Ohne gute Kameradschaft funktioniert nichts“ Feuerwehrkommandant Matthias Meisinger betonte ein wichtiges Element der Feuerwehrarbeit: „Ganz wichtig ist bei unserer Arbeit, das die Familie dahinter steht“. Die Feuerwehr Kandern hofft auf eine rege Beteiligung an der Kampagne, er aber ist genügend Realist und sagte: „Wir freuen uns über jedes einzelne Mitglied, dass wir hier werben können“. Und was erwartet den Neuankömmling noch? Meisinger betonte: Ganz wichtig ist, dass hier in Kandern eine gute Kameradschaft herrscht-ohne Kameradschaft würde gar nichts funktionieren“. Info: Nächster Infotag Donnerstag, den 30. Oktober ab 18:30 Uhr in der Feuerwache Kandern.
