Großeinsatz für Feuerwehr Kandern und Umgebung
Ein Bericht von Karl-Heinz Rümmele/Günter Lenke
Am Sonntag, den 19.Dezember 2021 wurden um 19:11 Uhr die Feuerwehr Kandern Stadt sowie die Abteilung Tannenkirch durch die ILST Lörrach unter dem Einsatzstichwort „B 3 Wohnungsbrand“ in die Schafgasse nach Tannenkirch alarmiert. Der Dachstuhl eines großen Zweifamilienhauses mit Baujahr 1890 stand lichterloh in Flammen als die Feuerwehr um 19:18 Uhr am Einsatzort eintraf. Eine Stunde später stiegen immer noch dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude empor, aber das Feuer war bereits unter Kontrolle der Einsatzkräfte. Schon bei der Anfahrt zur Einsatzstelle wurde die Gefahrenlage auf ein Brand B 4 hochgestuft, dabei wurden die Abteilungen Holzen, Wollbach und Feuerbach als zweiter Löschzug angefordert. Ein Bewohner erlitt eine Rauchgasvergiftung und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die anderen fünf Bewohner konnten noch am selben Abend in einer nahen gelegenen Ferienwohnung untergebracht werden. Aus Lörrach waren der Gerätewagen Atemschutz, und die Drehleiter im Einsatz. Die Führungsgruppe der Feuerwehren Schliengen, Bad-Bellingen, Malsburg-Marzell und Kandern selbst unterstützten den Einsatzleiter Kommandant Günter Lenke vor Ort. Regelmäßige Lagebesprechungen waren für die Brandbekämpfung notwendig, letztlich auch um die Einsatzkräfte zu koordinieren. Als Wasserentnahmestellen dienten drei umliegende Hydranten sowie ein Löschteich aus dem mit einer jeweils zweifachen 500 Meter langen B-Förderleitung Wasser entnommen wurde. Die Brandbekämpfung erfolgte im Innen und Außenangriff am sowie über die beiden Drehleitern. Dabei waren rund 30 Atemschutzgeräteträger im Einsatz. Alle umliegenden Gebäude konnten dabei komplett ohne Schaden abgeschirmt werden. Sehr effektiv war dabei die Glutnester mit einer geringen Schaumdosierung als Netzmittel abzulöschen, hier konnte dann auch der Wasserschaden in Grenzen gehalten werden. Wichtige Arbeit leisteten die THW-Ortsgruppen aus Lörrach, Schopfheim sowie Müllheim. Nachdem es die Lage zuließ, konnte von den THW-Kräften das Gebäude mittels Baustützen im Keller, dem Erdgeschoss sowie dem 1.OG gesichert werden. Der Zugang zum Dachgeschoss wurde vom Brandschutt befreit, um der Feuerwehr einen Zugang für Löscharbeiten zu ermöglichen. Um den Schaden einzudämmen, wurde das Löschwasser von den oberen Stockwerken beseitigt und Mobiliar mittels Planen abgedeckt. Aufgrund einer Absenkung im Eingangsbereich wurde dieser zusätzlich mit Dielen entsprechend versteift und somit gesichert. Aus dem Ortsverband Lörrach war der Zugtrupp, die Bergungsgruppe, die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie der LKW Ladekran der Fachgruppe Wassergefahren mit 20 Helfer und Helferinnen im Einsatz. Insgesamt waren 31 Helfer der Ortsverbände Müllheim, Schopfheim sowie Lörrach im Einsatz. Der Einsatz, welcher für das THW um 19:16 Uhr begann, konnte gegen 3:30 Uhr mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beendet werden. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte sorgten die DRK Ortsvereine Schliengen und Kandern-Wollbach unter anderem mit Erbsensuppe. Kreisbrandmeister Uwe Häubner, Bürgermeisterin Simone Penner und die Polizei waren ebenfalls vor Ort. Die Tannenkirchner Einwohner verhielten sich vorbildlich, keiner behinderte die Arbeit der Hilfskräfte, sie umsorgten dafür die eingesetzten Helfer mit Warmgetränken. Die Löschmaßnahmen dauerten bis um 2:30 Uhr, eine Brandwache wurde bis um 7:00 Uhr aufgestellt. Der Sachschaden am Wohngebäude wird auf 600.000 Euro geschätzt. Es ist nicht mehr bewohnbar. Im Einsatz waren: Feuerwehr Kandern mit 2xHLF 20, 1x DLA 18/12, 2x MLF, 1x TSF-W, 1xLF 8/6, 3x MTW, 2xGW-T mit 75 Einsatzkräften. Feuerwehr Lörrach: 1x DLA 23/12, 1x GW-T, 1xGW-Atemschutz, 1x MTW, 1x TLF 24/50 mit 20 Einsatzkräften. (Ablösung). Feuerwehr Schiengen und Bad-Bellingen 2x MTW mit 5 Einsatzkräften ( Führungsgruppe).
